Das Komarner Festungssystem aus dem 19. Jahrhundert

     Aufgrund der Napoleonischen Kriege begann die letzte bauliche Expansion des Festungssystems von Komorn. Die Hauptkriegsereignisse in den Jahren 1800–1805 richteten die Aufmerksamkeit der militärischen Führung, die an der Donau eine strategische Stellung gegen Napoleon benötigte, wieder auf Komorn. Bei dieser Gelegenheit (1808) wurde auch der Nordflügel der “Neuen Festung”, der bis dahin aus Erdreich bestand, in Ziegelwerk gemauert.
      1810 entstand auf dem Festungshof eine riesige Kaserne mit U-förmigem Grundriß, 1815 folgte an der Südseite ein Kommandanturgebäude. 1827–1839 wurde auch die “Alte Festung” umgebaut. Unter Beibehaltung der Umfassungsmauern legte man in den Zwischenwällen Kasematten sowie in den Basteien Artilleriestellungen an. Mit dem Jahre 1807, in dem Komorn auch von Kaiser Franz II. (1768–1835) besucht wurde, setzte eine umfangreiche Planungstätigkeit ein. Die Pläne des ursprünglich für zweihunderttausend Mann starke Truppen vorgesehenen Festungssystems änderten sich mehrfach bis zur endgültigen Realisierung. Der erste großzügige Entwurf stammt aus dem Jahre 1810, er konnte jedoch nicht verwirklicht werden, da er untragbare finanzielle Aufwendungen erfordert hätte. Jedoch inspirierte er die nachfolgenden Planer und beeinflußte mit seiner Konzeption das Entstehen des modernen Festungssystems von Komorn. Die Reihe der folgenden Projekte war bereits etwas bescheidener, und insbesondere jene, die aus den Jahren 1866–1867 stammten, näherten sich der Aufgabenstellung der Heeresleitung und heutigen Form der Verteidigungsgruppierungen. Als Fertigstellungstermin aller Teile des Festungssystems nehmen wir das Jahr 1877 an. Eine Karte von 1876, der sogenannte “Plan der Befestigungen von Comorn” stellt bereits den tatsächlichen Zustand des ausgebauten Festungskomplexes dar, auch wenn man noch ein Jahr nach Beendigung am Fort Igmand als letztem Objekt arbeitete.

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