Die ebene
Landschaft der Donauniederung mit ihren
ausgedehnten Wasserflächen und Auwäldern hat
ihren Zauber und ihre natürlichen und
kulturellen Schönheiten. So wie der
einheimische pikante Paprika zum gebratenen
Donaukarpfen gehört, so gehört auch die
Stadt Komárno zu Donaustraße. Es ist jedoch
nicht nur der Bratfisch, der uns an das
malerische Städtchen erinnert, das einst zu
den größten Städten Österreich-Ungarns
zählte, sondern es sind vor allem die damit
verknüpfte Erinnerung an das slowakische
Kulturerbe.
In der Gegenwart
ist der Fremdenverkehr vornehmlich in der
Form des Bildungstourismus vertreten. Ziel
der Besucher ist in erster Linie das
Entdecken kultureller Werte und erst an
zweiter Stelle stehen andere Werte. Den
stärksten Aufschwung im Fremdenverkehr
erleben der Wasser- und der
Fahrradtourismus. Insbesondere dieser, für
den der "Donauradweg" die Vorausset-zungen
schafft, erfreut sich großer Beliebtheit.
Die Stadt Komárno wuchs nach und nach zu
einem bedeutsamen Kulturzentrum heran, wovon
zahlreiche Veranstaltungen internationalen
Charakters zeugen. Jährlich oder periodisch
sich wiederholende kulturelle Ereignisse
fördern die Bekanntheit der Stadt auch in
Kreisen von Künstlern und Wissenschaftlern.
In den vergangenen Jahren bemühte sich
Komárno darum, Voraussetzungenfürden
internationalen Fremdenverkehr zu schaffen
und diesen zu fördern. Prädestiniert ist sie
dazu durch ihre günstige geographische Lage
als Grenzstadt an der Donau in der Nähe
dreier europäischer Hauptstädte (von Wien
16o km sowie von Bratislava und Budapest
jeweils 1oo km entfernt). Das Ziel der
Bemühungen ist die Entfaltung der Region
Komárno im Donaukorridor, gestützt auf die
Expansion von Produktion und Wirtschaft, als
ökonomisch starkes Zentrum, das in der Lage
ist, die möglichen Ressourcen nicht nur des
eigenen Potentials, sondern auch weiterer
profilierter Regionen zu nutzen. Ein System
sich entwickelnder Städte soll ein nicht nur
durch wechselseitige Kooperationsbeziehungen
verknüpftes Netz eines Städtebundes
schaffen, das an die gesamteuropäischen
Verkehrswegejeder Art angeschlossen ist.
Diese Vernetzung schafft auch die
Voraussetzungen für eine Entfaltung des
tertiären Sektors. Eines dieser Potentiale
des tertiären Sektors ist eben die
Festungsanlage von Komárno. In den
vergangenen Jahren sind wir in der Slowakei
Zeugen eines außerordentlichen und ständig
steigenden theoretischen und praktischen
Interesses hinsichtlich von Fragen und
Lösungen der Umwelt-problematik geworden,
womit logischerweise eine sich verstärkt
Kulturdenkmälern widmende Aufmerksamkeit
einhergeht. Es muß wohl kaum betont werden,
daß sich hier an erster Stelle die Bau- und
Architekturdenkmäler befinden, die bei der
Bildung und hauptsächlich bei der Gestaltung
der Umwelt eine dominierende Rolle spielen.
Dies gilt insbesondere für das bedeutendste
Kulturdenkmal von Komárno, das"ausgedehnte
Festungssystem", das sich schrittweise in
das organische Ganze der wachsenden Stadt
integriert hat und nicht zuletzt deren
urbanistische Entwicklung sowie die
Entfaltung des Städtetourismus bestimmt. Das
gesamte neuzeitliche Festungssystem von
Komárno, das ein nationales Kulturdenkmal
ist, stellt vom Gesichtspunkt der
historischen Befestigungen in der Slowakei
eine bedeutsame Sehenswürdigkeit mit relativ
gut erhaltenen baulichen Elementen dar.
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